Dienstag, 9. Februar 2016

Grenzerfahrungen


(Von Johann) Laut Paul Tillich ist die Grenze der eigentliche Ort der Erkenntnis. Auf dem Weg nach Namibia gewannen wir die Erkenntnis, dass es eine ganz schön lange Strecke von Kimberley in das Grenzstädtchen Rietfountain ist, wo wir herzlich von dem Lehrer Johann de Vries empfangen wurden. Nach einem ausgiebigen Abendbrot in einer Lodge an der Grenze waren wir nur noch in einem eingeschränktem Maße spielfähig. Das war jedoch nicht weiter schlimm, da es am Abend so viele Leute aus der Gemeinde gab, die Lieder von sich zum besten gaben, dass selbst wir Trompeter nicht in konditionelle Schwierigkeiten kamen. Zu den Erkenntnissen, die wir in dem Grenzstädtchen sammeln durften, gehört auch, dass ein junger Mann mit seiner ganz eigenen Choreographie und romantischen Liedern die anwesenden Mädchen in Verzückung zu versetzen vermochte.
Am nächsten Morgen standen wir in aller Frühe auf, um die roten Dünen in Augenschein zu nehmen, wobei die Fahrt dorthin uns gut auf die namibischen Straßen vorbereitet hat.
Nachdem wir einige Zeit später dann die Grenze passierten, (die Grenzbeamten waren sehr entspannt) erwarteten uns gefühlte 500 km Schotterpiste, wo ich die Erkenntnis gewann, dass ich wohl angesichts der Strecke wahnsinnig geworden wäre.
Unterwegs sahen wir jedoch atemberaubende Landschaften, Täler in allen Farben, und Berge voller Grün oder mit kargem Felsen. Kurz vor dem Ende der Reise sahen wir einen Oryx, der gemütlich die Straße überquerte
Schließlich erwartete uns mit der Homested Desert Lodge ein friedlicher Ort mitten in der Namib. Hier fanden wir Zeit auszuspannen, und abends in geselliger Runde uns bei braunem Tee auszutauschen.

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